Zurück aus Sardinien fühle ich mich nahe an dem Spruch Laotses “Was die Raupe das Ende nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling”. 10 Tage lang genossen wir einen unverbauten Blick auf die Insel Tavolara mit ihrem Drachenrücken, ein Bild und eine Power, die tief reingehen und wirken.
Das Tao Te Ching möchte den Schüler zu einer Rückkehr in seinen natürlichen Zustand führen, in eine Harmonie mit dem Tao.
Wu wei (無爲) bedeutet Nichts-Tun und meint in seinen vielen Facetten auch “keine Kraftanstrengung” oder auch “das Nichts herstellen”, “spontanes Tun”, mit dem Moment mitgehen, sich treiben lassen im besten Sinne und ist das zentrale Konzept des Tao Te Ching. Einfachheit und Bescheidenheit sind dessen Schlüsseltugenden.
Im Urlaub muss ich als geschäftige Mitteleuropäerin sie wieder neu finden, diese Spur des gehaltvollen und getragenen Nichts-Tuns und der Regeneration, muss durch Unruhe, Orientierungslosigkeit und Fadesse dringen, um endlich in den goldenen Momenten der Auszeit aufgehen zu können. Die ayurvedische Lebenskunst und Tagesroutine helfen mir dabei immer wieder, die Reise und ersten müden Tage gut zu bewältigen und zu meiner persönlichen Natur und Kraft vorzudringen.
Wir sind ein immerwährendes Enden und unendliches Beginnen. Das Quellheiligtum La Testa in der Bucht von Olbia verbindet mich mit den stillen Wassern, die bekanntlich tief sind. Auch das Meer unterstützt unsere Lebensenergie und hilft mir, den Glauben daran zu bewahren, dass es sich lohnt, neu anzufangen. Das Leben verlangt von uns, innerlich zu wachsen. Lebenskunst erlangt man nur, indem man tatsächlich lebt. Da kann man weder tricksen noch kaufen. Neue Wege bringen uns dazu, den Puls des Lebens zu spüren und die Gewissheit für die richtige Fährte.
Im Einklang mit der Natur dankbar und kraftvoll die Segel setzen!
