Ölanwendungen im Ayurveda:
In der 2000 Jahre alten „Caraka Samhita“, einem Kernstück der traditionellen Literatur des Ayurveda, heißt es: „Wird ein Gefäß gefettet, dann kann dessen Inhalt leicht herauskommen. Gleichermaßen können die drei Krankheit verursachenden Faktoren Vata, Pitta und Kapha den geölten Körper leichter verlassen.“
Öle vermögen dem Menschen eine Hülle und ein Gefühl tiefer Geborgenheit zu schenken und wirken somit harmonisierend auf unsere Psyche. Öl hat die Eigenschaft “snigdha” (geschmeidig) und schafft Erdung und Besänftigung, wo wir zuviel „durch den Wind“, das heißt im Ayurveda vom „Vata“ bestimmt sind.
Die meisten Krankheiten entstehen durch ein erhöhtes Vata (Äther-Luft Element). Vata hat die Eigenschaften “rauh, trocken, kalt, leicht, beweglich” und wird durch die öligen, schweren Eigenschaften des Öls ausgeglichen.
In unserem Lebenszyklus befinden wir uns ab dem 40. Lebensjahr bereits in der Vata-Phase. Das heisst, dass sich Trockenheit und Rauheit und somit die Degeneration von Knochen, Geweben und Strukturen erhöhen. Eine trockene und kranke Haut kann jedoch ihre Schutzfunktion nicht mehr aufrecht erhalten gegenüber eindringenden Bakterien und anderen Krankheitsfaktoren. Mit den Ölanwendungen wird dem entgegengewirkt.
Unsere Zellen sind von einer Zellmembran umgeben, welche halbdurchlässig ist. Somit können Öle in diese eindringen und fettlösliche Toxine aus den Zellen lösen. Aber auch das Element Wasser ist im Öl enthalten und dessen bewegende Eigenschaft wiederum vermag die Giftstoffe in Richtung Magen-Darm Trakt und Ausscheidung zu befördern.
Warum werden im Ayurveda medizinierte Öle angewendet?
Medizinieren bedeutet in der Naturheilkunde Ayurveda, dass der Grundölsubstanz pflanzliche Wirkstoffe beigefügt werden, um dem größten Sinnesorgan Haut, jenseits von den erwähnten reinigenden Vorteilen, eine gezielte pflanzliche Wirkung zu spenden.
Die Heilpflanzen werden beigefügt in Form von Pasten, Pulvern und Abkochungen mit Milch oder Wasser. So werden in den traditionellen Herstellungsverfahren in einem Öl bis zu 30 und mehr verschiedene Kräuter verkocht und die uralten Rezepte variieren je nach Familientradition und Region.
Auch ist das Medizinieren ein sehr ausgeklügeltes Verfahren, in dem mittels langer Kochzeiten die Molekularstruktur der Öle verfeinert wird und diese noch besser in die Zellen eindringen können.
Es gibt so viele Möglichkeiten sich selbst zu ölen, das morgendliche Ölziehen, die Füsse massieren und den Nabel füllen vor dem Einschlafen fördert den Schlaf, Kopfmassagen mit Mandelöl sind eine Wohltat für unsere überhitzen Köpfe und eine regelmäßige Abhyanga-Massage (Ganzkörperölung) bei einem Ayurveda-Praktiker unseres Vertrauens ist eine Prävention für ein langes und gesundes Leben!