Die Heilqualitäten vieler Gewürze und Kräuter werden im klassischen Ayurveda seit jeher eingehend erforscht und beschrieben und von traditionellen Heilern und noch viel mehr KöchInnen vom Himalaya bis nach Südindien praktiziert.
Laut der „Dravyaguna- Heilpflanzen-Lehre“ entspringt die besondere Heilkraft eines Gewürzes unmittelbar seinem Geschmack bzw. dessen Eigenschaften.
Für den pharmazeutischen Einsatz, aber auch als Hausmittel oder in der Küche bedeutend sind die Prinzipien der grundlegenden Potenz (virya), des Effekts nach der Verdauung (vipaka), der allgemeinen Wirkung (karma), sowie nicht erklärbarer Wirkungen (prabhava).
Dieses umfassende Wissen der ayurvedischen Naturheilkunde vermag aus unserer Gewürzsammlung unsere persönliche Hausapotheke und aus der alltäglichen Suppe eine bekömmliche Heilkost zu machen.
Darauf aufbauend gibt es auch bereits immer mehr Literatur über den Einsatz hiesiger Küchenkräuter. Wer keinen Koriander mag, kann Petersilie zum Kühlen verwenden, die gegen Verschleimumg wirkenden Eigenschaften des Kurkuma übernehmen Zimt oder Salbei und wer entgiften möchte, kann dies anstatt mit Ingwerwasser ebenso gut mit Brennesseltee tun.
Die geschmackliche Vielfalt der indischen Gewürze bereichert aber jede Kochtradition und ist eben auch darüber hinaus für viele kleine und große Beschwerden gut einsetzbar.
Mit einer Prise Nelke verfeinert man nicht nur jeden Wintersalat, Nelkentee eignet sich auch hervorragend gegen Erkältungen und Kopfschmerzen. Kreuzkümmel und Kurkuma bringen das gewisse Etwas in unsere mediterranen Saucen, ebenso wirkt Kurkumawasser bei Halsweh und Kreuzkümmeltee bei Blähungen.
Literaturempfehlungen:
Heilpflanzen im Ayurveda: Birgit Frohn und Hans H. Rhyner
Ayurveda mit heimischen Pflanzen: Rezepte & Anwendungen für Gesundheit und Energie: Kerstin Rosenberg, Kalyani Nagersheth, Andrea Küthe Albrecht