Advent, Advent, ein Lichtlein brennt, erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, dann steht das Christkind vor der Tür!
Jahrelang war Weihnachten für mich verbunden mit einem mehr an Arbeit und einem weniger an Energie. Heuer ist mein Jüngster zu Weihnachten erstmals bei Papas Klan und ich versuche es johannafreundlich anzugehen. Rote Wollsocken an prominenter Stelle, Zimt und Sterne-Öl im Duftlamperl, eine große rote Kerze, nicht zu billig. Gassi-Gehen wenn mir danach ist, Telefonieren nur wenn mir danach ist, Schlappmachen, wann immer es geht. Kochen nach Lust und Laune, Yogi-Tee, geröstete Mandeln, Safran-Reis mit viel Rosinen. Spaziergänge im Pulverschnee, sobald er da ist und schnell rausgehen, wenn ich merke, dass ein schönes Licht ist. Hoffentlich Zeit mit Anna und Paul, was den Rest der Familie betrifft, macht die Dosis das Gift.
Suppen, Suppen, Suppen, cremige Currys, würziger Dal und Ofensüsskartoffeln fürs leibliche Wohl. Mein Glück verdanke ich meiner Seele, die im Wald Kraft tanken darf, mit Waldluft balsamiere ich meine Flügel und mein Gespür für Schnee kann es getrost mit Smilla aufnehmen. Moos reinholen und trocknen liebe ich schon lang. Eine poetische Life-Balance mag stattfinden, wenn ich Zeiten finde für Schlaf und Trägheit, Bewegung und Tätigkeiten, die ich (zumindest meistens) gerne mache und Zeit einfach fürs Blaue, für die blaue Blume, fürs Schreiben, für die Sauna, für Massagen, auch fürs Eisbaden neuerdings. Der Winter kann getrost kommen, wenn ich mit der großen Bärin verbunden bin, meine Höhle baue und mich nach klirrenden, glasklaren Sternenhimmeln sehne. Und Wärmeflaschen auf dem Bauch und sanften Händen auf der Stirn und Gute-Nacht-Küssen, die nicht sein müssen.
Ich wünsche Euch allen eine harmlose, heilsame Zeit und dass der Frieden einziehen kann, den wir alle sosehr brauchen.